Wattenmeer und Wattwanderungen

Das Wattenmeer, ein über 9000km² großes Gebiet, das sich von den Niederlanden bis nach Dänemark hin streckt. Was genau hat es damit auf sich, und warum sollte man hier Wandern?

Das Wattenmeer selber ist vor über 7000 Jahren entstanden, als die letzte Eiszeit zu Ende ging. Durch den täglichen An- und Ablauf an Wasser aus der Nordsee werden hier so viele Nährstoffe und Nahrungsquellen angeschwemmt, dass sich bis zu 2 Millionen Lebewesen pro Quadratmeter hier aufhalten können. Natürlich ist ein Großteil dieser Lebewesen eher mikroskopisch klein, dafür sind aber die Tiere, die man mit dem bloßen Auge sehen kann, umso interessanter.

Das Wattenmeer ist weiterhin das vogelreichste Gebiet Europas und damit auch Deutschlands. Das liegt daran, dass Zugvögel hier einen Zwischenstopp einlegen, um Nahrung und Energie zu tanken, bevor sie sich auf den langen Flug in den Süden aufmachen. Das Wattenmeer wird deshalb auch als „Drehscheibe der Zugvögel“ bezeichnet.

Das Ökosystem des Wattenmeers ist zu einem gewissen Grad auch selbsterhaltend. Während die Muscheln im Meer das Wasser filtern, damit es nicht zu einer Brühe verkommt, filtern die Wattwürmer den Sand, damit dieser auch für viele weitere Jahre als Grund für Flora und Fauna dienen kann.

Da durch verschiedene Faktoren wie zum Beispiel dem Klimawandel und der Umweltverschmutzung der Fortbestand des Wattenmeers gefährdet ist, steht es zu großen Teil seit 2009 unter Schutz. Nicht nur ist es ein UNESCO Weltnaturerbe, es ist gleichzeitig auch ein Nationalpark und Biosphärenreservat. Es wird auch jedem ans Herz gelegt, bei einem Besuch im Watt dafür zu sorgen, den eigenen Müll mitzunehmen und auch eventuell gefunden Müll aufzusammeln. So können sich auch zukünftige Generationen an der Schönheit des Gebiets erfreuen.

Wenn du an einer Wattwanderung interessiert bist, solltest du allerdings nicht auf eigene Faust losziehen. Für Menschen, die sich nicht auskennen, kann ein Ausflug ohne Ortskundigen schnell sehr gefährlich werden. Für eine Wanderung solltest du definitiv einen Termin bei einem Wattführer ausmachen. Wattführer sind in ihrem lokalen Gebiet erfahren und können genau sagen, wann man sich wo bewegen kann. Aber sie sind nicht nur für die Sicherheit zuständig, sie können gleichzeitig auch einen interessanten Vortrag über die Flora und Fauna halten, bei dem man garantiert Neues lernen kann.

In der Nähe von Bremerhaven ist der Wattführer Peter Seer zu empfehlen. Als „Wattenpeter“ bietet er seit Jahren Wattwanderungen für jung und alt an, und kann einem mit seinem großen Wissen über das Gebiet in den Bann ziehen. Zu seinen Angeboten zählen küstennahe Wattwanderungen, Wattsafaris auf dem Weserkahn „Franzius“ und auch Nordic Walking im Watt. Termin kann man ganz einfach auf seiner Website buchen: https://wattfuehrer-peter.jimdo.com

Um von den Ferienwohnungen in Bremerhaven zu den Wanderspots zu kommen, empfiehlt es sich, mit dem Auto anzureisen, da Anbindungen mit Bus und Bahn eher spärlich vorhanden sind.